Seit drei Jahren läuft die Fahndung nach dem Mann. Bisher ohne Erfolg. Jetzt spannt die Kantonspolizei St. Gallen mit der TV-Sendung «Aktenzeichen XY ungelöst» zusammen. Heute Abend (23. Februar 2022) ist die Schweizer Straftat ein Fall für den Fernseh-Kommissar.
Der Fall erstaunt die Ermittler bis heute, gerade weil der Täter noch immer nicht gefasst ist. Denn dieser hatte die Raiffeisen-Filiale in Wittenbach SG am 8. Oktober 2018 völlig unmaskiert betreten. Auf dem Kopf trug er lediglich eine Mütze, im Gesicht einen Dreitagebart.

Es ist gegen 15 Uhr als der Mann an den Bankschalter herantritt, seine Waffe zückt und dem Bankpersonal stumm einen Zettel vorlegt. «ÜBERFALL / 50’000 / ODER ICH / SCHIESSE!». Der betroffene Bankangestellt händigt ihm darauf einen fünfstelligen Betrag aus. Nach nur eineinhalb Minuten verlässt der Täter den Tatort auch schon wieder – in unbekannte Richtung.
Vom Überfall existieren Videoaufnahmen. Der Täter ist darauf abgebildet, eigentlich schnell wiedererkenn- und identifizierbar. Die eingeleiteten Ermittlungen brachte allerdings bis heute nicht den erwünschten Erfolg. Deshalb weitete die Kantonspolizei St. Gallen ihre Fahndung in «Aktenzeichen XY ungelöst» auf den ganzen deutschsprachigen Raum aus.

Mit der Sendung, sie wird ab 20.15 Uhr ausgestrahlt, erhofft sich die Polizei vor allem weitere Hinweise zur Schrifttafel und der Pistole. Dabei handelt es sich um eine Faustfeuerwaffe der Marke: Walther. Aber auch zum Täter selber, der als zirka 180 Zentimeter grosser südländischer Typ beschrieben wird.
Eine Häufung von Raubüberfällen in Wittenbach
Der Banküberfall 2018 war nicht der erste im Ort. Die Acrevis Bank löste ihre Filiale nach 45 Jahren auf, nachdem sie 2016 und 2017 innert Jahresfrist zweimal überfallen wurde. Und erst am 23. Dezember kam es in Wittenbach wieder zu einem bewaffneten Überfall. In diesem Fall überfiel der Täter einen Tankstellenshop.