Ein 48-jähriger Pole, der seine Freundin mit Faustschlägen und Fusstritten zu Tode geprügelt hat, muss für 16 Jahre ins Gefängnis. 

Der Mann war angeklagt, im März 2020 in Hombrechtikon ZH seine damalige Freundin auf brutalste Art und Weise erschlagen zu haben. Der Staatsanwalt sprach am Prozess anfangs Oktober von einem «Overkill», einer Übertötung, wie Crime Schweiz berichtete. Die Anklagebehörde verlangte damals wegen Mordes eine Freiheitsstrafe von 18 Jahren und eine Landesverweisung von 15 Jahren.

Das Bezirksgericht Meilen hat am Dienstagnachmittag das Urteil gegen den 48-Jährige verkündet. Es bestrafte den Beschuldigten mit einer Freiheitsstrafe von 16 Jahren und sprach einen Landesverweis von 15 aus. Zudem muss der Pole dem Sohn des Opfers 50’000 Franken Genugtuung zahlen. 

Gemäss medizinischem Gutachten wurde das Opfer mit Faustschlägen und Fusstritten traktiert.

Gericht glaubt nicht an die Sturz-Theorie

Das Gericht schliesst anhand der Vielzahl der Verletzungen eine Todesursache durch einen oder mehrere Stürze aus. Laut den medizinischen Gutachten waren die Verletzungen auch nicht durch die Wiederbelebungsmassnahmen der Sanitäter zugefügt worden. Die Verletzungen würden auf Faustschläge und Fusstritte hinweisen, sagt der Richter.

Der hohe Alkoholgehalt beim Opfer sei nicht verantwortlich für ihren Tod gewesen. Tatzeit und Tatort würden auf die Täterschaft hinweisen, betont der Richter: «Die Verletzungen wurden ihr in ihrem Zimmer zugefügt.» Im Zimmer waren nur das Opfer und der Beschuldigte, die sich zuvor noch gestritten hatten. 

Beschuldigter sass bereits im Gefängnis

Der Beschuldigte hatte am Prozess mehrheitlich geschwiegen, jedoch die Tat abgestritten. Er wohnte wie das Opfer, eine 44-jährige Schweizerin mit russischen Wurzeln, in einem Zimmer im ehemaligen Gasthauses Eichwies in Hombrechtikon. Beide waren zur Tatzeit stark betrunken. 

Der Beschuldigte ist mehrfach vorbestraft. Mit diesem Bild wurde er von der polnischen Polizei zur Fahndung ausgeschrieben. Quelle: zvg.

Der Beschuldigte, von Beruf Automechaniker, ist kein unbeschriebenes Blatt. Er war in Polen und Deutschland schon viermal verurteilt worden und sass mehrere Jahren im Gefängnis.