Für Angehörige und Freunde ist es kaum zu ertragen. Seit Jahren fehlt von ihren Liebsten jede Spur. Tatsächlich sind die Vermissten-Listen der Polizeikorps lang. Darunter Anzeigen, die mehr als 30 Jahre alt sind. Crime Schweiz zeigt in einer Serie, mit welchen Informationen nach den Verschollenen gesucht wird.

Als vermisst gilt in der Schweiz eine Person, die durch besondere Ereignisse wie psychischer Verfassung, durch einen Unfall oder durch ein Verbrechen ohne weiteren Hinweis verschwindet. Im Schnitt sind das 4700 Vermissten-Fälle pro Jahr. Bei einem Teil der angezeigten Fälle melden sich die Betroffenen nach wenigen Tagen wieder – am Leben und unversehrt. Doch es gibt Fälle, die über Jahre ungelöst bleiben. Alleine im Kanton Graubünden sind es aktuell deren acht.

Angelika Ute Härtel (62)

Am 1. Oktober 2021 wurde Angelika Ute Härtel letztmals in Davos Platz gesehen. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war die 62-Jährige auf Krücken angewiesen. Eine sofort eingeleitete Suchaktion verlief ergebnislos.

Wer Hinweise zum Aufenthaltsort von Angelika Ute Härtel machen kann, soll sich beim Polizeistützpunkt Davos melden. Tel. 081 257 63 50.

Baltermia Giusep Demarmels (60)

Der 166 Zentimeter grosse Mann wurde zuletzt am 29. Juni 2019 in seinem Wohnort in Cazis gesehen. Danach verliert sich seine Spur. Demarmels trägt meistens ein Cap, zudem hat er eine Stirnglatze und eine kräftige Statur.

Wer den Vermissten nach dem 29. Juni 2019 gesehen hat, soll sich beim Polizeiposten Thusis, Tel. 081 257 53 50, oder dem Polizeiposten Savognin, Tel. 081 257 79 20, melden.

Gian Paolo Zanotta (61)

Am 31. Januar 2017 verliess Gian Paolo Zanotta sein Wohnhaus in La Punt-Chamues-ch in unbekannte Richtung. Der ehemalige Chef des Betreibungs- und Konkursamtes in Samedan machte sich ohne Handy und ohne Gepäck auf den Weg. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens trug er einen braunen Mantel, eine Bordeaux-blaue Strickjacke, eine dunkle Manchesterhose und schwarze Winterstiefel. Auch eine Suchaktion mit dem Helikopter brachte keine Klärung im Vermisstenfall.

Hinweise auf den Verbleib von Gian Paolo Zanotta sollten an den Polizeiposten in St. Moritz, Tel. 081 837 54 60, gerichtet werden.

Maria Luzia Lutz-Derungs (58)

Am 4. Oktober 2014 gegen 16 Uhr begibt sich Maria Luzia Lutz-Derungs im Einkaufszentrum Migros Gäuggeli in Chur zur Damentoilette. Doch von dort kehrt sich nicht mehr zurück. Ihr Mann, mit dem sie das Einkaufszentrum betreten hatte, schlägt kurz darauf Alarm. Trotz einer eingeleiteten Suchaktion fehlt von Lutz-Derungs seither jede Spur.

Wer Hinweise zum Aufenthaltsort der Vermissten machen kann, soll sich bei der Fahndung Chur der Kantonspolizei Graubünden melden, Tel. 081 257 73 00.

Christina Altherr-Stehle (52)

Die Vermisste fuhr am 3. Juli 2014 mit dem Postauto von ihrem Wohnort in Chur nach Maladers, von wo aus sie zum «Fürhörnli» wandern wollte. Am Abend allerdings kehrte sie nicht mehr nach Hause zurück. Eine Suchaktion im erwähnten Gebiet brachte keine Hinweise über den Verbleib von Christina Altheer-Stehle.

Die Fahndung Chur der Kantonspolizei Graubünden nimmt Hinweise unter der Tel. 081 257 73 00 entgegen.

Andreas Scherrer (34)

Seit dem 16. Dezember 2013 wird Andreas Scherrer vermisst. Zuletzt wurde der 34-Jährige in Schmitten gesehen. Er war zu diesem Zeitpunkt mit seinem schwarzen Mountainbike der Marke Curtis unterwegs. Scherrer benötigt Medikamente, es wird um schonendes Anhalten gebeten.

Hinweise sind an den Polizeiposten in Davos, Tel. 081 257 63 50, zu richten.

Zalan Balogh (26)

Seit dem 28. Juni 2012 fehlt von Zalan Balogh jede Spur. Der ungarische Staatsbürger arbeitete damals in Flims und wollte für einen Kurzaufenthalt in seine Heimat fliegen. Sein Arbeitgeber fuhr in gegen 17 Uhr zum Bahnhof Chur, von wo aus er zuerst mit dem Postauto nach Bellinzona und von dort mit dem Zug nach Mailand reisen wollte. Die geplante Flugreise ab Mailand trat der Vermisste nicht an, auch erschien er nicht bei Freunden in Ungarn.

Hinweise über den Verbleib von Zalan Balogh nimmt der Polizeiposten Flims unter Tel. 081 257 74 80 entgegen.

Was passiert, wenn die vermisste Person nicht gefunden wird?

Ein Jahr nach einer lebensgefährlichen Situation oder fünf Jahre nach dem letzten Lebenszeichen kann eine Verschollenheit beantragt werden. Verschollen ist eine Person, deren Aufenthalt während längerer Zeit unbekannt ist, ohne dass Nachrichten darüber vorliegen, ob sie in dieser Zeit verstorben ist oder nicht.

Nach Schweizer Recht gilt auch eine Person als verschollen, die ohne eine Nachricht zu hinterlassen, den Kontakt zu ihrem früheren Umfeld abbricht. Haben Behörden eine erwachsene und mündige Person ausfindig gemacht, dürfen sie nur mit deren Einverständnis andere über den Aufenthaltsort informieren.