Für Angehörige und Freunde ist es kaum zu ertragen. Seit Jahren fehlt von ihren Liebsten jede Spur. Tatsächlich sind die Vermissten-Listen der Polizeikorps lang. Darunter Anzeigen, die mehr als 30 Jahre alt sind. Crime Schweiz zeigt in einer Serie, mit welchen Informationen nach den Vermissten gesucht wird.

Als vermisst gilt in der Schweiz eine Person, die durch besondere Ereignisse wie psychischer Verfassung, durch einen Unfall oder durch ein Verbrechen ohne weiteren Hinweis verschwindet. Im Schnitt sind das 4700 Vermissten-Fälle pro Jahr. Bei einem Teil der angezeigten Fälle melden sich die Betroffenen nach wenigen Tagen wieder – am Leben und unversehrt. Doch es gibt Fälle, die über Jahre ungelöst bleiben. Alleine im Kanton Wallis sind es aktuell deren 20.

Roland D. (90)

Am 16. August 2021 wollte Roland D. in der Gegend von Champex Beeren pflücken. Kurz darauf wurde sein Fahrzeug auf der Forststrasse in Richtung Val d’Arpette entdeckt. Vom 90-Jährigen fehlt bis heute jede Spur.

Patrick D. (62)

Der belgische Staatsbürger Patrick D. wurde letztmals am 22. Juli 2021 an seinem Zweitwohnsitz in Savièse gesehen. Vier Tage später tauchte sein Fahrzeug auf dem Parkplatz von Ferpècle auf. Es wird vermutet, dass sich der Vermisste auf eine Wanderung begeben hatte. Trotz mehrerer Suchaktionen im Val d’Hérens konnte Patrick D. bis heute nicht aufgefunden werden.

Manfred S. (69)

Am 5. September 2020 verliess der deutsche Staatsbürger mit Wohnort Bonn seine Unterkunft in Brig. Er plante Wanderung in der Region Belalp-Foggenhorn, Lötschentaler-Höhenweg und im Gebiet Bietschtal-Jolital. Die Unterkunft verliess er gegen 8 Uhr morgens. Seither fehlt vom Mann jedes Lebenszeichen.

Raphaël S. (73)

Am 1. November 2019 gegen 9 Uhr verliess der 73-Jährige sein Haus in Le Châble/Bagnes zu Fuss. Seither wurde der Mann von niemandem mehr gesehen. Raphael S. trug zum Zeitpunkt seines Verschwindens eine olivgrüne Fleecejacke, graue Hosen, Turnschuhe und eine Kappe. Er ist Brillenträger.

Georges L. (83)

Die Vermisste verliess am 19. August 2019 seinen Wohnort in Monthey zu Fuss. Zu diesem Zeitpunkt trug der 160 Zentimeter grosse Georges L. schwarze Hosen und ein weisses Hemd mit braunen Streifen. Seither fehlt von ihm jede Spur.

Peter Meier

Seit dem 22. September 2017 wird Peter Meier aus Susten vermisst. Zuletzt wurde er von Spaziergängern im Illgraben gesehen. Peter Meier trug an diesem Tag einen blauen Faserpelz und Jeans. Er leidet an Alzheimer.

Krzysztof Grzywocz (59)

Am 17. August 2017 hielt der Aushilfspfarrer in Betten einen Gottesdienst. Nach der Messe verliess er den Ort mit seinem grauen Renault mit polnischem Kontrollschild OP 439OC in unbekannte Richtung. Seither wird Krzysztof Grzywocz vermisst.

Karsten Lützeler (54)

Der 172 Zentimeter grosse Mann wurde zuletzt am 3. Oktober 2016 an seinem Wohnsitz in Heinsberg in Deutschland gesehen. Er brach auf, mit der Absicht eine Wander- oder Klettertour im Wallis zu unternehmen. Sein Wagen wurde auf einem Parkplatz in der Nähe der Cabane de Brunet oberhalb Fionnay entdeckt. Bis heute fehlt von Karsten Lützeler jede Spur.

Matthew Nisly (26)

Am 19. Oktober 2015 hielt sich amerikanische-schweizerische Doppelbürger bei seinen Grosseltern in Brig auf. Gegen 10 Uhr verliess er die Wohnung, mit der Absicht eine Wanderung in der Region Blatten-Belalp/Naters zu unternehmen. Von dieser Wanderung kehrte er nicht mehr zurück.

Giancarlo Celeste Giovanola (85)

Am 10. September 2014 kehrte der Mann nach einem Spaziergang nicht mehr in seine Ferienwohnung in Crans-Montana zurück. Giancarlo Celeste Giovanola leidet an Alzheimer. Am Tag seines Verschwindens trug er ein gelbes Poloshirt mit Kragen sowie einen langarmigen blauen Pullover und helle Hosen.

Lucien Maret (96)

Die Vermisste verliess am 5. Juni 2014 um 4 Uhr morgens seinen Wohnsitz in Vernayaz. Er gab an sich nach Levon begeben zu wollen. Lucien Maret leidet an Alzheimer, trägt eine Sehbrille und ein Hörgerät. Die Suche blieb bis heute ergebnislos.

Chantal Benny (55)

Seit dem 18. Juli 2011 wird Chantal Benny vermisst. Sie verliess gegen 14.30 Uhr ihre Wohnung in Monthey. Seither gibt es von der 55-Jährigen kein Lebenszeichen mehr.

Ingeborg Hannelore Springinsgut (75)

Seit dem 14. September 2010 fehlt von Ingeborg Hannelore Springinsgut jede Spur. Die Vermisste machte sich an diesem Tag in Oberwald auf zu einer Wanderung, von der sie nicht mehr zurückkehrte. Zuletzt wurde sie gegen 16.45 Uhr am Hungerberg gesehen.

Philippe Benny (60)

Der 175 Zentimeter grosse Mann wurde zuletzt am 12. Juni 2010 an seinem Wohnort in Monthey gesehen. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens trug er eine grüne Militärhose und eine rote Regenjacke mit grauen Zeichen.

Andrea Haner

Am 19. Oktober 2009 gegen 12 Uhr verliess Andrea Haner ihre Wohnung in Reckingen. Zu diesem Zeitpunkt trug sie eine Brille, graue Wanderhosen und eine Nylonjacke, schwarze Bergschuhe und eine weisse Mütze mit der Aufschrift «Gommerlauf».

David Varone

Am 10. Juni 2007 gegen 1 Uhr nachts wurde David Varone letztmals gesehen. Da befand er sich in Sion an der Industriestrasse. Seither fehlt von dem jungen Mann jede Spur. Bei seinem Verschwinden trug er ein weisses T-Shirt und blaue Jeans.

Alfred Schmitt

Die Vermisste reiste am 23. August 2001 alleine aus Deutschland nach Täsch an. Er wollte am nächsten Tag von der Theodulhütte aus das Breithorn besteigen. Seither fehlt vom Bergsteiger jede Spur.

Junko Sato

Die japanische Touristin gilt seit Mitte September 2000 als vermisst. Die aus Tokio stammende Frau reiste zu dieser Zeit quer durch Europa. Am 8. September reiste sie in die Schweiz ein, am 11. begab sie sich nach Zermatt. Hier verliert sich ihre Spur.

Valérie Guigues (59)

Seit dem 15. Januar 2000 fehlt von Valérie Guigues jedes Lebenszeichen. An diesem Tag verliess sie in unbekannte Richtung ihre Wohnung in Vex.

Sarah Oberson

Das damals sechsjährige Mädchen verliess am 28. September 1985 ihr Elternhaus in Saxon. Sie wollte nur wenige Meter bis zum Haus ihrer Grosseltern gehen. Doch dort trifft sie nie ein. Der Fall ist bis heute ungeklärt.

Was passiert, wenn die vermisste Person nicht gefunden wird?

Ein Jahr nach einer lebensgefährlichen Situation oder fünf Jahre nach dem letzten Lebenszeichen kann eine Verschollenheit beantragt werden. Verschollen ist eine Person, deren Aufenthalt während längerer Zeit unbekannt ist, ohne dass Nachrichten darüber vorliegen, ob sie in dieser Zeit verstorben ist oder nicht.

Nach Schweizer Recht gilt auch eine Person als verschollen, die ohne eine Nachricht zu hinterlassen, den Kontakt zu ihrem früheren Umfeld abbricht. Haben Behörden eine erwachsene und mündige Person ausfindig gemacht, dürfen sie nur mit deren Einverständnis andere über den Aufenthaltsort informieren.

Hinweise über den Verbleib der vermissten Personen nimmt die Walliser Kantonspolizei unter der Telefonnummer 027 326 56 56 entgegen.