Das Haftregime beim Zürcher Gefängnisinsassen Brian (26) wird gelockert. Nach Kritik an seiner Unterbringung in Einzelhaft in der Strafanstalt Pöschwies, soll er nun zu Mitinsassen Kontakt pflegen können.
Die Verlegung des Intensivstraftäters soll in den nächsten Tagen stattfinden. Er wird damit neu in einem Untersuchungsgefängnis im Kanton Zürich untergebracht. Zeige er sich in diesem Setting kooperativ, stehe dem direkten Kontakt zu anderen Häftlingen und Mitarbeitenden nichts mehr im Wege. Jacqueline Fehr, Vorsteherin der Zürcher Direktion der Justiz und des Innern äusserte sich zum Fall: «Mit der Verlegung möchten wir B. K. ermöglichen, an seiner Entwicklung zu arbeiten und insbesondere konfliktfreie Beziehungen zu Mitarbeitenden und Mitgefangenen aufzubauen.»
Bundesgericht hob Urteil im November auf
Die Situation im Fall Brian hatte sich in den letzten Jahren in der Strafanstalt Pöschwies stark zugespitzt. Wiederholt kam es zu Konflikten innerhalb der Gefängnismauern. Die Zürcher Staatsanwaltschaft wirft dem Häftling vor, Mitinsassen und Mitarbeitende angegriffen und teilweise verletzt zu haben. Dafür wurde er 2019 zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und vier Monaten verurteilt. Brian zog das Urteil weiter. Das Bundesgericht hob es letzten November auf. Die Richter kamen zum Schluss, dass sich die Vorinstanz zu wenig mit der Frage auseinandergesetzt hatte, ob sich der Gefangene in einer Notstandslage befand.

Noch sitzt Brian in der Strafanstalt Pöschwies in Einzelhaft. Hier verbringt er 23 Stunden pro Tag alleine in seiner Zelle. Um ihm in den letzten Jahren Spaziergänge an der frischen Luft zu ermöglichen, mussten für den direkten Zugang zum Gefängnishof zwei Zellen umgebaut werden. Kostenpunkt: 1,9 Millionen Franken.