Es ist eine Fahndungserfolg für die Polizei. Ein gestohlenes Kunstwerk konnte Mitte dieser Woche in Zürich sichergestellt werden. Das Gemälde gilt in Serbien als bedeutendes nationales Kulturgut. Ein 76-jähriger Mann sitzt in Untersuchungshaft.
Zur Hausdurchsuchung kam es am Mittwoch in der Stadt Zürich. Dabei konnte das Kunstwerk mit dem Namen «Blagoveštanski sabor» des Malers Vlaho Bukovac sichergestellt werden.
Die Kantonspolizei hat zwei Männer, einen 44-jährigen Serben und einen 76-jährigen schweizerisch-serbischen Doppelbürger verhaftet. Gegen die Männer wurde ein Strafverfahren eröffnet. Während der Jüngere am Donnerstag aus der Haft entlassen wurde, beantragte die Staatsanwaltschaft Zürich für den 76-Jährigen Untersuchungshaft.
Gemälde sollte für 650’000 Franken verkaufte werden
Zur Verhaftung in Zürich kam es nach einer grossen Polizeiaktion in Belgrad, wie der serbische Telegraf berichtet. Dort soll es am Mittwoch an der Makedonska-Strasse ebenfalls zu einer Hausdurchsuchung gekommen sein. Ermittlungen hätten darauf hingedeutet, dass das Bild für 650’000 Franken zum Verkauf angeboten worden war.
Im Zuge dieser Aktion kam es dann zu den Verhaftungen in Zürich. «In Kooperation mit den serbischen Behörden werden nun die weiteren Ermittlungen getätigt», schreiben die Zürcher Kantonspolizei und die zuständige Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Medienmitteilung vom Freitag.
Nationales Kulturgut
Das Gemälde «Blagovestanski sabor» (dt. Verkündungsversammlung) war 1993 aus dem Schloss Čelarevo in Serbien gestohlen worden. Gefertigt hatte das Kunstwerk der in der Region berühmte Maler Vlaho Bukovac (1855-1922). Das Bild stellt eine Versammlung vom 2. April 1861 dar, an der Politiker über die künftige Staatsform des heutigen Serbiens verhandelten.