Eine Gruppe Jugendlicher prügelte im August 2018 in Genf fünf Frauen spitalreif. Es ist ein extremer Einzelfall. Doch Experten warnen: Die Gewalt gegen Frauen hat zugenommen, auch wenn sie in der Mehrheit unter der Anzeigenschwelle liege. “Crime Schweiz” startet mit einer Video-Serie, die zeigt, wie sich Frauen sinnvoll verteidigen.
Es ist eine Auswertung der schweizerischen Unfallstatistik 2018, die aufhorchen lässt. Sie zeigt, dass die Gewalt gegen 15- bis 24-jährige Frauen im öffentlichen Raum deutlich zugenommen hat. Wurden 1995 noch 200 Vorfälle mit Verletzungsfolgen registriert, waren es 2016 deren 640. Damit hätten sich die Übergriffe in den letzten Jahren mehr als verdreifacht, wie die “SonntagsZeitung” in einem Bericht schreibt.
Verbale Belästigung und Tätlichkeiten sind weit verbreitet
Extremfälle, wie jener in Genf, sind gemäss Experten bei Polizei und Opferhilfen selten. Doch eine etwas weniger massive Gewalt gegen Frauen sei weitverbreitet, wie es heisst. So sagt Gerichtspsychiater Josef Sachs gegenüber SRF: «Die grosse Menge der Gewalttaten liegt unterhalb der Schwelle, bei der wegen der Schwere Anzeige erstattet wird. Es handelt sich dabei um verbale Belästigungen, betatschen, manchmal aber auch Drohungen und Nötigungen.»
Verhältnismässige Reaktion
Frauen können sich vor diesen Situationen schützen, in dem sie sich bewusster in der Öffentlichkeit bewegen. “Schaut man sich das Umfeld genauer an, in dem man sich gerade bewegt, können Eskalationen vermieden werden, bevor sie überhaupt entstehen”, sagt Sicherheitsexperte Remo Michel. In der neuen „Crime Schweiz“-Video-Serie “So schützen sich Frauen sinnvoll” zeigt er Tipps und Tricks für die Selbstverteidigung.
Im ersten Teil geht es darum, wie man sich aus einem festen Griff befreit.