Für Angehörige und Freunde ist es kaum zu ertragen. Seit Jahren fehlt von ihren Liebsten jede Spur. Tatsächlich sind die Vermissten-Listen der Polizeikorps lang. Darunter Anzeigen, die mehr als 30 Jahre alt sind. Crime Schweiz zeigt in einer Serie, mit welchen Informationen nach den Verschollenen gesucht wird.

Als vermisst gilt in der Schweiz eine Person, die durch besondere Ereignisse wie psychischer Verfassung, durch einen Unfall oder durch ein Verbrechen ohne weiteren Hinweis verschwindet. Im Schnitt sind das 4700 Vermissten-Fälle pro Jahr. Bei einem Teil der angezeigten Fälle melden sich die Betroffenen nach wenigen Tagen wieder – am Leben und unversehrt. Doch es gibt Fälle, die über Jahre ungelöst bleiben. Alleine im Kanton Luzern sind es aktuell deren acht.

Christian Härtelt (52)

Am 26. September 2015 verliess Christian Härtelt seinen Wohnort in Luzern. Am gleichen Tag wurde sein Fahrzeug an der Seestrasse in Hort verlassen aufgefunden. Vom Gesuchten fehlt seither jede Spur. Härtelt ist 187 cm gross, hat braune Haare und braune Augen. Er spricht hochdeutsch.

Kajana Thavabalakrishnan (17)

Die 160 Zentimeter grosse Frau wurde zuletzt am 16. Juni 2011 an ihrem Wohnort in Emmenbrücken gesehen. Die junge Frau verliess an diesem Tag ihre Unterkunft im Asylzentrum Sonnenhof und kehrte nicht mehr zurück. Kajana Thavabalakrishnan stammt ursprünglich aus Sri Lanka.

Abdelkader Alijame (12)

Am 3. November 2009 verliess der Jugendliche seinen Wohnort in Emmenbrücken. Zuvor ist es in der Wohnung zu einem Familienstreit gekommen. Von Abdelkader Alijame fehlt seither jede Spur.

Beatrice Storci-Stadlbauer (66)

Am 19. Juni 2008 wird Beatrice Storch-Stadlbauer letztmals an ihrem Wohnort in Greppen gesehen. An diesem Tag verlässt sie den Ort mit ihrem schwarzen Chrysler, Kontrollschild: LU 37’481. Der Wagen wird 19 Tage später auf dem Parkplatz der Pilatusbahnen in Alpnachstadt OW aufgefunden. Wo sich Beatrice Storch-Stadlbauer befindet, ist bis heute unklar. Auf Hinweise, die zur Aufklärung des Vermisstenfalls führen, ist eine Belohnung von 10’000 Franken ausgesetzt.

Stefan Ebensperger (33)

Der Vermisste verliess am 13. Dezember 2003 seine Wohnung in Luzern. Seither gibt es von dem gebürtigen Österreicher kein Lebenszeichen mehr. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens trug der 180 cm grosse Mann eine weisse Winterjacke und braune Lederschuhe.

Heidrun Gudrun (58) und Walter (61) Meili

Das Ehepaar Meili war 2002 auf einer Weltreise als es spurlos verschwand. Der letzte Kontakt mit Angehörigen in der Schweiz stammt vom 22. Juni 2002. Das Paar war mit der Segelyacht «Gitano» auf den Weltmeeren unterwegs. Die letzte bekannte Destination war Rio Grande do Norte in Brasilien.

Mihill Pjetraj (47)

Seit dem 4. Oktober 1997 fehlt von Mihill Pjetraj jede Spur. An diesem Tag wurde der Vermisste zuletzt an seinem Arbeitsplatz in Emmenbrücke gesehen. Aufgrund der geführten Ermittlungen kann die Polizei ein Verbrechen nicht ausschliessen. Der Vermisste ist kroatischer Staatsbürger, 175 cm gross und von schlanker Statur.

Was passiert, wenn die vermisste Person nicht gefunden wird?

Ein Jahr nach einer lebensgefährlichen Situation oder fünf Jahre nach dem letzten Lebenszeichen kann eine Verschollenheit beantragt werden. Verschollen ist eine Person, deren Aufenthalt während längerer Zeit unbekannt ist, ohne dass Nachrichten darüber vorliegen, ob sie in dieser Zeit verstorben ist oder nicht.

Nach Schweizer Recht gilt auch eine Person als verschollen, die ohne eine Nachricht zu hinterlassen, den Kontakt zu ihrem früheren Umfeld abbricht. Haben Behörden eine erwachsene und mündige Person ausfindig gemacht, dürfen sie nur mit deren Einverständnis andere über den Aufenthaltsort informieren. 

Hinweise über den Verbleib der vermissten Personen nimmt die Luzerner Polizei unter der Telefonnummer 041 248 81 17 entgegen.