Am Freitagmorgen nahm ein bewaffneter 60-jähriger Mann in einer Wohnung im Kreis 3 zwei Frauen als Geiseln. Rund drei Stunden später fielen in der Wohnung Schüsse. Kurz darauf verstarben die drei Menschen an ihren Verletzungen. Mittlerweile konnte die Identität aller betroffenen Personen ermittelt werden.
Gemäss Kantonspolizei Zürich waren die drei Personen alle im Kanton Zürich wohnhaft. Eine Frau war 38 Jahre alt und Bürgerin der Tschechischen Republik. Die jüngere Frau war 34-jährig und Staatsbürgerin der Schweiz. Der 60-jährige mutmassliche Täter war ebenfalls Schweizer. Wie verschiedenen Medien berichteten, sei ein Beziehungsdelikt Auslöser für die Geiselnahme und die späteren tödlichen Schüsse gewesen. Bei einem der Opfer handelte es sich demnach um die Ex-Partnerin des mutmasslichen Täters.
Der erste Alarm ging am Freitagmorgen um 05.22 Uhr bei der Polizei ein. Eine Frau rief telefonisch um Hilfe. Praktisch parallel dazu meldete sich eine Anruferin bei der Stadtpolizei Zürich und erklärte, dass sie jemanden im Nachbarhaus um Hilfe schreien höre. Sechs Minuten später waren die ersten Einsatzkräfte der Stadtpolizei am Döltschiweg 55 vor Ort. Es kam zum ersten Kontakt mit einem Mann, der aus einem Fenster hinaus mit den Beamten sprach. Er gab an, zwei Frauen in seiner Gewalt zu haben und drohte damit, die beiden zu erschiessen, wenn sich die Polizei nicht sofort zurückziehe.
Wenig später rückte auf polizeilicher Seite Verstärkung an, darunter auch die Interventionseinheit Skorpion und Spezialisten der Verhandlungsgruppe. Parallel dazu wurde die Örtlichkeit grossräumig von uniformierten Polizisten abgesperrt.

Täter täuschte die Polizei
Beim letzten Kontakt um 08.30 Uhr erklärte der Geiselnehmer, dass er in 10 Minuten aufgebe und sich der Polizei stellen werde. Wenig später fielen weitere Schüsse in der Wohnung. Die Interventionseinheit Skorpion stürmte darauf die Wohnung . Die Polizisten trafen auf drei schwerst verletzte Personen, zwei Frauen und einen Mann. Trotz sofortigen Reanimationsversuchen verstarben alle drei noch vor Ort. Die mutmassliche Tatwaffe, eine Faustfeuerwaffe, wurde sichergestellt.
Die genauen Hintergründe und der Tathergang sind Gegenstand der laufenden Abklärungen, die durch die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität und die Kantonspolizei Zürich geführt werden. Beim verstorbenen Mann handelt es sich um einen 60-jährigen Schweizer. Die beiden Frauen, deren Nationalitäten noch nicht einwandfrei feststehen, sind 34 und 38 Jahre alt.
Im Einsatz standen nebst der Stadt- und Kantonspolizei Zürich auch das Forensische Institut Zürich und das Institut für Rechtsmedizin. Die Sanität von Schutz & Rettung Zürich war mit drei Rettungswagen, sechs Rettungssanitätern und zwei Notärzten im Einsatz.