Sie spielen mit der Angst ihrer Opfer und suchen das schnelle Geld. Corona hat europaweit zu einem deutlichen Anstieg krimineller Geschäftspraktiken im Internet geführt. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Besonders stark zugenommen hat der Versand von Phishing-Mails. Damit spionieren Cyber-Kriminelle die Passwörter ihrer Opfer aus, um sie dann für einen Identitätsdiebstahl zu missbrauchen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Sicherheitsunternehmens Kaspersky. Der Anbieter hat von März 2020 bis Juli 2021 weltweit über eine Million Betrugsversuche ausgewertet. Die Angriffe haben dazu geführt, dass 300 Webseiten blockiert werden mussten, wie es in einer Mitteilung heisst.
Längst nicht der einzige Betrugs-Angriff. Europaweit warnen Behörden und Konsumentenschutzorganisationen vor zahlreichen unterschiedlichen Maschen. Die Liste der wichtigsten Vorgehensweisen hat das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland auf seiner Homepage publiziert:
Betrug mit Fake-Shops: Vorsicht bei Zahlung mit Vorkasse
Dass Corona das neue Geschäftsmodell der Betrüger, ist zeigt dieses Vorgehen. So werben die Täter gezielt mit Desinfektionsmitteln oder Atemschutzmasken. Die Ware kann aber nur per Vorkasse bezahlt werden. Spätestens hier sollten die Alarmglocken läuten. Denn wer bezahlt, bekommt keine Ware und verliert das Geld.
Bestellen sollte man nur bei seriösen Händlern. Laut Experten bieten diese Angaben einen gewissen Schutz:
- Produktebeschrieb entspricht immer der angebotenen Ware oder Dienstleistung.
- Lieferzeiten und Versandkosten werden ausgewiesen.
- Hält sich der Händler an die seit 2012 in der Schweiz obligatorische Impressumspflicht?
- Sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der Seite vorhanden?
- Gibt es eine Datenschutzerklärung?
Der Enkeltrick mit neuer Vorgehensweise
Beim Enkeltrick geben sich die Betrüger am Telefon als Verwandte aus, die sich angeblich noch im Ausland befinden, nicht nach Hause reisen können und sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Es ist eine neuere Version des Enkeltrick-Betrugs. Schon länger bekannt ist die Masche, bei der sich die Täter als Polizisten ausgeben.
So kann man sich schützen:
- Öffnen Sie nicht die Tür und geben Sie Fremden kein Geld.
- Fragen Sie in der Familie nach, ob tatsächlich ein Enkel erkrankt ist.
Fake-Mails der WHO oder der Schweizer Post
Bei dieser Phishing-Methode werden E-Mails mit einem Link, der angeblich wichtige Informationen der Weltgesundheitsorganisation zur Corona-Pandemie enthält, verschickt. Doch das Öffnen des Anhangs bringt die böse Überraschung mit sich.
Das Gleiche gilt für diese in der Schweiz verbreitete Masche, vor der die Polizei aktuell auf cypercrimepolice.ch warnt: Die Täter gaukeln Inserenten auf Kleinanzeigen-Portalen vor, dass sie ihre Waren kaufen wollen. Da sie selber aber keine Zeit für die Abholung hätten, würde das die Schweizer Post übernehmen. Die Bestätigung allerdings stammt von einer Fake-Webseite und zieht die Bankdaten des Opfers ab.
Tipp der Experten:
- Niemals Anhänge öffnen, deren Absender man nicht kennt.
- Auf keine Links von unbekannten Absendern klicken.
Abonnieren und Zugang erhalten
Abonniere Crime Schweiz und verpasse keine News.