Das Unispital Bern legte kürzlich eine Studie vor, in der es Verletzungen von häuslicher Gewalt untersucht hatte. Besonders alarmierend ist die steigende Zahl von Würgeangriffen. Der zweite Teil der „Crime Schweiz“-Serie „So schützen sich Frauen sinnvoll“ zeigt, was man dagegen tun kann.

Untersucht wurden zwischen 2006 und 2016 insgesamt 337 Fälle von häuslicher Gewalt. Wie die Autoren schrieben, handelte es sich bei 94 Prozent der Opfer um Frauen, rund die Hälfte davon waren Schweizerinnen.

Ein deutliches Bild zeigt die Studie auch, wenn es um die Angreifer geht. Bei der Mehrheit handelt es sich um die Partner oder Ex-Partner (87 Prozent), gefolgt von Kindern (4 Prozent) und Eltern sowie anderen Familienmitgliedern (3 Prozent).

Würgen kann Gefässverletzungen auslösen

Als „beängstigend hoch“ bezeichnen die Autoren der Studie die Zahl der Strangulationen. Bei 16 Prozent der Opfer wurde ein solcher Angriff festgestellt. Beängstigend sei diese Zahl auch deshalb, weil weitere Studien gezeigt hätten, dass sogenanntes nicht-tödliches Würgen das Risiko für spätere Tötungsdelikte erhöhe.

Zudem sei bekannt, dass Gefässverletzungen oft nicht erkannt würden und erst nach Tagen oder Wochen zu schwerwiegenden Konsequenzen führen könnten: Von Gedächtnisstörungen bis zu Schlaganfällen oder sogar zu tödlichen Verläufen. Opfer von Würgeangriffen sollten deshalb unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen.

Physikalische Hebelwirkung anwenden

Wie aber kann man sich aus einem solchen Würgegriff befreien. „Es ist natürlich eine schwierige Situation, weil man zuerst mit der bedrohlichen Lage zurechtkommen muss“, sagt Sicherheitsexperte Remo Michel. „Als gute Technik empfehle ich hier, die physikalische Schwäche auszunutzen.“ In der neuen „Crime Schweiz“-Video-Serie „So schützen sich Frauen sinnvoll“ zeigt er Tipps und Tricks für die Selbstverteidigung. „Es ist aber klar, dass diese Griffe vor der Anwendung mehrfach geübt werden müssen. Nur so können sie erfolgreich angewendet werden.“

Sehen Sie den zweiten Teil der Video-Serie: